In diesem Blog-Beitrag klären wir die Grundlagen von Rennrad-Gruppen, erläutern die Unterschiede mechanischer und elektronischer Schaltungen, schauen uns die Features der beliebtesten Hersteller an und zeigen Unterschiede sowie die Hierarchie der einzelnen Modelle auf. So kannst du leichter entscheiden, welche Gruppe an deinem (neuen) Rennrad ihren Platz finden soll.
Vorab eine kurze Einführung: Für all diejenigen, die mit dem Begriff Rennrad-Gruppe noch nichts anfangen können – eine Gruppe besteht aus den Bremsen und den Antrieb, der wiederum aus Kurbel, Kettenblättern, Kette, Kassette, Schaltwerk- und Umwerfer sowie Schalthebeln besteht. Sie stellt also ein abgeschlossenes System dar, welches das Fahrrad nach vorne bewegt und auch dank der Bremsen wieder zum Stehen bringt.
Wenn es an die Auswahl der passenden Gruppe bzw. Rennrad-Schaltung geht, gilt das grundsätzliche Prinzip je mehr du investiert, desto bessere Qualität bekommst du. Schaltgruppen in höheren Preisklassen sind effizienter, langlebiger und ermöglichen einen leichtgängigeren Schaltvorgang, alles bei einem geringeren Gewicht. Einsteigermodelle werden nämlich häufig aus Aluminium minderer Qualität gefertigt, was zwar eine solide Funktionalität ermöglicht, aber darüber hinaus eben nicht mit teureren Gruppen mithalten kann. Hier findet man erst hochwertigere Aluminiumlegierungen, bis man bei den Top-Varianten aus federleichtem Carbon und Titan ankommt.
Die Komponentenhersteller haben alle eine breite Auswahl an Schaltgruppen im Angebot, sowohl mechanische als auch elektrische. Die drei großen im Rennradgeschäft, Shimano, SRAM und Campagnolo, haben jeweils eine eigene Technologie, mit der sie das elektronische Schalten ermöglichen. EPS von Campagnolo steht für „Eletronic Power Shift“, Shimano hat mit Di2 die „Digital Integrated Intelligence“ und SRAM nutzt eTap, was „electronic tap“ heißen soll. Während damals die großen Hersteller noch auf Signalübertragungen per Kabel setzten, um Schaltvorgänge mit einem Signal über die Hebel einzuleiten, hat SRAM mit dem eTap-System 2015 eine Weltneuheit vorgestellt, die komplett kabellos funktioniert. Mithilfe eines eigenen Protokolls läuft die Kommunikation der einzelnen Komponenten in etwa so ab wie mit ANT + oder Bluetooth.
Die Vorteile der elektronischen Schaltung liegen in einem präziseren Schaltvorgang, einer leichteren Bedienung der Schalthebel, hoher Benutzerfreundlichkeit, einer höheren Schaltgeschwindigkeit sowie hoher Funktionalität, z.B. durch programmierbaren Schaltungen sowie dem Download von Schaltvorgängen zur Auswertung des Schaltverhaltens. Die Nachteile im Vergleich zur mechanischen Variante liegen in der Notwendigkeit eines geladenen Akkus und einem höheren Anschaffungspreis.
Mechanische Schaltungen arbeiten mit Kabeln, welche die Schalthebel mit dem Schaltwerk und dem Umwerfer verbinden und am Rahmen entlang oder hindurch laufen. Indem man über die Hebel die Spannung der Kabelzüge verändert, wird der Schaltvorgang ausgelöst. Die Vorteile dieser gängigen Variante lagen lange Zeit beim leichteren Gewicht - auch weil kein Akku oder zusätzliche Kabelkästen verbaut werden müssen. Mittlerweile sind die Gewichtsunterschiede jedoch zu vernachlässigen, da es sich nur noch um wenige Gramm handelt.
Traditionell wird bei Rennrädern auf die Zweifach- oder Dreifach-Kurbel gesetzt. Die Kurbel besteht dabei aus zwei Kurbelarmen die auf einer Tretlagerwelle liegen und ist in der Regel zwischen 160mm und 175mm lang. Die Zweifach-Kurbel hält zwei, die Dreifach-Kurbel drei Kettenblätter. Aus dem MTB-Sport kann in den letzten Jahren auch die Einfach-Kurbel in den Rennrad-Bereich und wird hauptsächlich bei Cyclocross-Rädern eingesetzt. Eine Einfach-Kurbel minimiert natürlich die Fehleranfälligkeit der Kurbel, da kein Umwerfer nötig ist. Die meisten Rennräder nutzen allerdings eine Zweifach-Kurbel, die Dreifach-Kurbel findet man hauptsächlich bei Einsteiger- und Freizeit-Rädern.
Zweifach-Kurbeln lassen sich in Compact-Kurbeln, Mid-Compact (oder Pro-Compact)-Kurbeln und Standard-Kurbeln einteilen. Letztere hat beim großen Kettenblatt 53 Zähne und beim kleinen 39 Zähne und wird häufig von den Profis eingesetzt. Die Compact-Variante setzt auf 50 Zähne beim großen Kettenblatt und 34 beim kleinen, was für angenehmere Übersetzungen vor allem bei Anstiegen sorgt. Die neueste Option Mid-Compact liegt dazwischen mit 52 Zähnen / 36 Zähnen. Für Freizeiträder, Fitnessbikes und Cyclocrosser wird häufig eine Zweifach-Kurbel mit 46/36 Zähnen verwendet. Eine Dreifach-Kurbel hat meistens ein großes Kettenblatt mit 50, dann eines mit 39 und das kleinste mit 30 Zähnen.
Die Kettenblätter vorne sind die Grundlage für die Übersetzungsbandbreite, die dann von der Kassette hinten komplettiert wird. Die Kassette besteht aus mehreren Ritzeln, aktuell meist 11, was bei einer Zweifach-Kurbel 22 Gänge ergibt. Einsteiger-Gruppen nutzen auch 8-10-fach Kassetten. Die Gangzahl ist auch für die Kompatibilität entscheidend – man kann beispielsweise nicht einfach eine Kette einer 11-fach Schaltung mit einer Kette einer 8-fach-Schaltung ersetzen. Am besten bleibt man der Gruppe treu und mischt die Antriebskomponenten nicht, um die maximale Performance zu erhalten.
Die Ritzel einer 11er Kassette sind dünner, damit die Extra-Anzahl an Gängen auch passt, und sorgt gleichzeitig für leichtgängigeres Schalten. Die am weitesten verbreiteten Übersetzungen bei Rennrad-Kassetten liegen bei 11-25 und 11-28, wobei das kleinste Ritzel 11 Zähne und das größte entweder 25 oder 28 Zähne hat. Die Ritzel dazwischen sorgen dafür, den Schaltvorgang vom größten zum kleinsten bzw. umgekehrt so komfortabel und reibungslos wie möglich zu machen. Je größer der Unterschied zwischen größtem und kleinsten Ritzel, desto mehr muss sich die Kette bewegen, und desto weniger konstant ist die Kadenz des Fahrers beim Schaltvorgang.
Ein Rennrad mit kleineren Kettenblättern und einer großen Kassette sorgt für eine höhere Bandbreite bei den Gängen und leichtgängigere Übersetzungen, während große Kettenblätter und kleinere Kassetten für hohe Geschwindigkeiten und weniger Gänge sorgen.
Der Kurbelradius oder die Kurbellänge richtet sich nach der Rahmengröße des Rennrads und der Größe des Fahrers. Die meisten Schaltgruppen haben einen Kurbelradius zwischen 165mm und 180mm, häufig entweder 170mm oder 175mm. Es gibt viele Diskussionen über „den richtigen“ Kurbelradius und ein Universalrezept gibt es nicht, aber die wichtigsten Faktoren bei der Wahl sollten Komfort und Effizienz sein. Wenn du Probleme mit deinen Knien, der Hüfte oder dem Rücken bekommst, solltest du nicht nur auf die üblichen Abmessungen wie Rahmenhöhe und Sitzhöhe schauen, sondern auch auf den Kurbelradius.
Der Vorteil von einem längeren Kurbelradius ist ein höheres Drehmoment durch den größeren Hebel sowie entsprechend mehr Kraft, die auf das Hinterrad übertragen werden kann. Je länger die Kurbel, desto schwieriger ist es allerdings, eine effiziente Tretfrequenz zu halten. Außerdem wird ein längerer Weg zurückgelegt und das Bein gerader beim Treten. Die Bodenfreiheit ist natürlich geringer, worauf man in Kurven achten sollte.
Ein kurzer Kurbelradius benötigt weniger Energie, um die Kurbel zu bewegen, hat aber entsprechend auch einen geringeren Hebel und somit weniger Drehmoment. Ein Anzeigen für einen zu kurzen Kurbelradius wäre, wenn du in der Ebene Schwierigkeiten hast, genug Vortrieb zu schaffen, aber am Berg keine Probleme bekommst. Kurze Radien benötigen außerdem weniger Flexibilität da der Bewegungsumfang reduziert ist. Dies kann aber wiederum auch ein Vorteil für den Fahrer sein, da er eine aggressivere Haltung einnehmen kann, ohne Power zu verlieren.
In dieser Tabelle zeigen wir euch, welche Schaltgruppe am besten für dich und deine Ansprüche geeignet ist und wie die Hierarchien der Modelle der einzelnen Marken aussehen.
Der Marktführer im Bereich der Rennrad-Gruppen ist Shimano. Die japanische Komponentenschmiede hat das größte Sortiment und wird auch von den meisten Profi-Teams der WorldTour eingesetzt. Mit der Entwicklung der STI-Schalthebel revolutionierte Shimano Anfang der 90er Jahre die Rennrad-Schaltung mit der kompakten Kombination aus Bremshebel und Schalthebel, sodass man mit nur einer Hand sowohl Schalten als auch Bremsen konnte, was bis dato mit der gängigen Unterrohrschaltung nicht möglich war.
Neben der Innovationsfreude ist auch die Kompatibilität der einzelnen Gruppen untereinander ein Aushängeschild von Shimano. Die meisten Schaltgruppen können untereinander kombiniert werden, solang sie über die gleiche Ganganzahl verfügen.
Es folgt eine Übersicht der Shimano Rennrad Schaltungen inkl. Beschreibung und Einsatzbereich.
Die Shimano Claris ist die Einsteiger-Gruppe des Herstellers und eignet sich vor allem für Rennrad-Einsteiger und Freizeitfahrer. Zu der 8-fachen Kassette hinten gesellt sich entweder eine Zweier- oder Dreier-Kurbel, was je nach Ausführung 16 bzw. 24 Gänge ergibt, was für diesen Einsatzzweck mehr als ausreicht. Die Zweifach-Kurbel ist dabei in einer sogenannten Compact-Version erhältlich, die einen kleineren Lochkreis als reguläre Kurbeln haben und somit über mehr Zähne und damit eine höhere Übersetzungsbandbreite verfügen. So wird mit der Compact Kurbel die Bergtauglichkeit deutlich verbessert, auch wenn ein bis zwei große Gänge fehlen und der Übersetzungssprung zwischen zwei Gängen etwas größer und damit unkomfortabler wird. Um den Neulingen den Einstieg zu erleichtern bietet die Claris Schalthebel mit Ganganzeige und mit RapidFire Plus optimierte Hebel für Flat Bar Rennräder.
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Die Sora ist in Sachen Funktion und Qualität vergleichbar mit der Claris, kann aber mit seiner 9-fach Kassette einen Extra-Gang verbuchen. Optisch fällt die Sora mit vier Kettenblattarmen auf, verglichen mit den fünf der Claris. RapidFire Plus Schalthebel für Fla Bar Rennräder sind ebenfalls möglich.
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Mit der Shimano Tiagra sind wir im echten Rennrad-Geschäft unterwegs. Die Schaltung mit 10-fach Kassette ist dank seiner verbesserten Performance und Widerstandsfähigkeit an vielen Rennrädern und sogenannten All-Road-Bikes zu finden, wobei letztere auch im Offroad-Bereich eingesetzt werden können. Ebenfalls erhältlich mit Zweifach- oder Dreifach-Kurbel gibt es eine weitere Zweifach-Option mit der Mid-Compact-Kurbel, welche das Beste aus den zwei Welten Compact und Standard-Kurbel vereint.
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Die Shimano 105 ist für viele die erste wirklich brauchbare Rennrad-Schaltung, wenn es an die Wettbewerbsfähigkeit geht. Sie ist höchstsolide, zuverlässig und hat zahlreiche innovative Features von teureren Gruppen wie der Ultegra und der Dura-Ace geerbt. Mit einer 12-fach Kassette teilt sich die 105 die gleiche Gangzahl wie die gerade genannten Top-Modelle, sodass man hier bedenkenlos upgraden kann, wenn es denn Zeit wird. Bei den Kurbeln bietet Shimano seit Kurzem die 1:1 Übersetzung an, neben der klassischen Zweifachkurbel.
Die neueste Generation R7100 belebt Rennradfahren neu. Die ergonomischen Dual-Control-Hebel passen zu einer Vielzahl unterschiedlicher Handgrößen, während die 1:1-Übersetzung des Antriebs hervorragende Kletteroptionen bereithält.
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Wem die elektronischen Schaltgruppen bisher zu teuer waren, dem macht Shimano mit ihrem Di2 Debüt im Mittelklassenbereich bei der 105 Schaltung eine große Freude. Ähnlich wie bei der mechanischen 105 Gruppe übernimmt die 105 Di2 eine Vielzahl an Eigenschaften der Top-Gruppen Ultegra Di2 und Dura-Ace Di2. Für alle, die also bisher nur mechanisches Schalten und dessen Ergonomie gewohnt sind, bietet die SHIMANO 105 Di2 ein vollkommen neues Rennraderlebnis.
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Die Ultegra ist für ambitionierte Hobbysportler und in der Funktionalität identisch mit dem Top-Model Dura-Ace. Nur beim Material muss man Abstriche machen, was auch zu einem höheren Gewicht führt. Deswegen werden Teile dieser Schaltgruppe auch von den Profis in der Off-Season eingesetzt, um Kosten zu sparen. Die Ultegra gibt es als Rim Brake und Disc Break Version nur mit Zweifach-Kurbel, dafür aber mit vielen unterschiedlichen Kettenblattkombinationen: 52/36, 50/36, 52/34 und 50/34. Der Schaltkäfig am hinteren Schaltwerk ist länger, um auch das große 32er Ritzel in die Kassette aufnehmen zu können. Die aktuelle Version R8100 hat die Features der Vorgänger-Dura Ace im Gepäck und auch optisch einige Ähnlichkeiten. Bei den Kassetten wurde ebenfalls aufgestockt, zur Auswahl stehen 11-25T, 11-28T, 11-30T, 11-32T, 12-25T, 14-28T und eine 11-34T. Das Shadow Schaltwerk, die Schalthebel und das Synchro-Shift Feature sind ebenfalls Neuerungen der R8100.
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Die elektrische Schaltung der Ultegra trägt Shimano-typisch Di2 am Ende und nutzt statt der Spannung der Kabel motorgestützte Signale zum Gangwechsel. Die Ultegra Di2 ist ca. 80 Gramm schwerer als die mechanische Version und hat dank der Satellite Shifter den Vorteil, dass die Schalthebel an zwei Positionen am Bike untergebracht werden können, zum Beispiel innen am Lenker für Sprints und oben am Lenker für Anstiege. Die aktuellste Generationen hören auf die Bezeichnung R8150 und R8170.
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Die Dura-Ace Schaltung ist die Referenzklasse von Shimano. Ein Materialmix aus Carbon, Titan und hochwertigem Aluminium sorgt für höchste Zuverlässigkeit, die präzise Fertigung nach höchsten Standards für ein unvergleichliches Schaltgefühl. Bei den Profi-Teams überwiegt die Dura-Ace, was den Status der Gruppe im Vergleich mit anderen Top-Marken untermauert. Die Schalthebel der Dura-Ace haben einen kürzeren Weg und ein ergonomischeres Design für noch mehr Komfort.
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Die neueste Dura-Ace Generation hat auch einige Updates für die Di2-Variante parat. Highlight ist definitiv die kabellose Kommunikation wie bei der SRAM eTap via ANT+ und Bluetooth. Zusätzlich sorgt es für die Wireless-Verbindung zu dem von SHIMANO entwickelten E-TUBE PROJECT CYCLIST für Smartphones, das die Möglichkeit zur individuellen Einstellung der Schalter, Geschwindigkeit sowie Tastenbelegung ermöglicht. Die neue Syncro Shifting Technologie ist ein weiteres neues Feature und übernimmt auf Wunsch automatisch das Schalten am vorderen Kettenblatt, wenn der Fahrer seinen hinteren Gang ändert.
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SRAM kommt auf vier Rennrad-Gruppen und ist bekannt für besonders leichte Komponenten und Schaltungen. Ein weiteres Highlight des US-Unternehmens ist YAW-Technologie, mit deren Hilfe der Umwerfer bei jedem Gangwechsel seine Position in einem Bogen verändert und so stets in einem konstanten Winkel zur Kette steht, was für einen direkteren und präziseren Schaltvorgang sorgt.
Für seine Schalthebel nutzt SRAM die Double Tap Technologie – ein Schalthebel, mit dem man sowohl hoch als auch runter schaltet. So kannst du einfacher und schneller schalten, da es die umständliche und unnatürliche Bewegung, die bei Zweihebelsystemen erforderlich war, nicht mehr gibt.
Es folgt eine Übersicht der SRAM Rennrad Schaltungen inkl. Beschreibung und Einsatzbereich.
Die Einsteiger-Gruppe von SRAM bietet eine 10 oder 11 Ritzel-Option und eine 1-fach oder 2-fach Kurbel. Ein klassisches Compact-Setup mit 50/34 Kettenblatt sorgt für sorgenfreie Touren zum Feierabend oder Training in der Freizeit. Die 11-32 Kassette richtet sich ebenfalls an Einsteiger und Gelegenheitsfahrer, da sie einfache Übersetzungsverhältnisse ermöglicht; sogar mehr als eine Standard-Dreifach-Kurbel. SRAM waren übrigens die ersten, die Dreifach-Kurbeln aus dem Programm genommen haben, da einfach keine Notwendigkeit für so viele Gänge besteht.
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Die SRAM Apex AXS gehört zu den günstigsten Rennrad-Schaltungen im SRAM Sortiment. Die neueste Version der APEX AXS Gruppe braucht sich jedoch nicht zu verstecken. Sie macht neben der 12-fach-Übersetzung, den Sprung zur Funkschaltung und übernimmt eine Menge an Technischen Funktionen der Mittelklassengruppe SRAM Rival AXS. Dank einer neuen 11-44-Kassette ist man zudem nicht auf den XDR-Freilaufkörper festgelegt – kann aber die XDR-Kassetten mit dem 10er Ritzel nutzen.
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Die Shimano Rival ist vergleichbar mit der Shimano 105 und setzt ebenfalls auf viele technische Features der höherklassigen Modelle, allerdings zu einem günstigeren Preis. Im Vergleich zur Apex hat die Rival einen Gang mehr in der Kassette und dank der 11-36T eine breite Übersetzungsbandbreite. Sie ist außerdem leichter, verfügt über Disc-Versionen für hydraulische Scheibenbremsen und bietet mehr Kurbelradien an (165, 167,5, 170, 172,5 und 175mm). Die Zweifach-Kurbel ist erhältlich in 52/36, 50/34 oder 46/36. Die Rival ist komplett aus leichtem Aluminium gefertigt.
Wie auch bei der Apex 1 setzt die Rival 1 auf eine Einfachkurbel mit zahlreichen Kettenblatt-Optionen, ist im Vergleich wieder leichter und hat eine noch größere Kassette im Angebot (10-42T).
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Die Rival Gruppe bietet SRAM auch mit der drahtlosen Schaltung "eTap" an. Für eine umfangreiche Übersetzungsbandbreite und enge Gangsprünge sorgt die leistungsfähige und effiziente 12-fach Übersetzung. Die Übersetzung ist zudem je nach Bedarf und den individuellen Bedürfnissen anpassbar. Mit der neuen AXS Mobile App bietet SRAM die Möglichkeit zur Kontrolle und Personalisierung deines Schaltverhaltens. Außerdem ist es leicht den Überblick über den Ladezustand des Akkus und über neue Firmware zu behalten.
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Bei der Force wird das Aluminium stellenweise durch leichteres Carbon ersetzt, sodass Steifigkeit und Gewicht verbessert wurden. Die Kurbelradien liegen bei 165, 170, 172,5, 175 und 177,5mm, die Zweifach-Kurbel gibt es mit dem Standard 53/39 Setup sowie Compact-Optionen, u.a. 52/36, 50/34 und 46/36. Die Gruppe richtet sich an ambitionierte Hobby-Sportler, die nach einer extrem leichten, leistungsfähigen Schaltung Ausschau halten. Wie die Rival ist auch die Force kompatibel mit Scheibenbremsen.
Die SRAM Force 1 ist die Top-Level Einfachschaltung von SRAM und wird häufig im Cyclocross-Sport, aber auch bei Criterium-Racern und Triathlonrädern eingesetzt. Eben alle Disziplinen, wo keine hohe Bandbreite an Gängen benötigt wird. Dafür gibt es eine große Palette an Kettenblattoptionen: 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50 ,52 und 54.
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Für viele die einzig bezahlbare Alternative zur Red eTap AXS: Mit der Force eTap AXS hat SRAM kurz nach Einführung der Red eTap AXS eine günstigere Alternative für den ambitionierten Hobbyfahrer nachgelegt. Sie verfügt ebenfalls über 12 Gänge und übernimmt fast alle Features des großen Bruders. Größter Unterschied: Rund 300 g wiegen die Force AXS-Gruppen mehr als die Red. Und ein vollintegriertes Powermeter ist auch nicht drin.
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Die Elite-Schaltung von SRAM heißt Red und spielt in einer Liga mit der Dura-Ace und der Record/Super-Record von Campagnolo. Zu finden bei zahlreichen Profi-Teams und Triathlon-Athleten ist die Red laut SRAM der „Höhepunkt der Rennrad-Technologie“ und ist die leichteste Rennradgruppe auf dem Markt. Überall wurde feinstes Carbon verbaut, die Lager bestehen aus Keramik. Bei den Schalthebeln wurde mit ErgoFit an eine perfekte Ergonomie mit verbessertem Grip gedacht. Die Kurbel ist eine komplett ausgehöhlte Konstruktion, welche das Steifigkeit zu Gewicht-Verhältnis im Vergleich zur Force noch einmal verbessert.
Die Red eTap von SRAM war die erste kabellose, elektrische Schaltung auf dem Markt und nutzt dazu ein proprietäres Protokoll, dass zwischen Schalthebel und den Schaltwerken kommuniziert. Die Energie kommt von winzigen, austauschbaren Akkus, die beim Umwerfer bzw. Schaltwerk untergebracht sind (Reichweite: ca. 1.000 km, Ladezeit 45min). Die Technologie mit Schalthebeln links und rechts wurde sich bei Formel 1 Rennwagen abgeschaut. Der linke Schalter schaltet runter, der rechte hoch, beide zusammen bewegen den Umwerfer vorne. Das Gewicht der elektrischen Gruppe ist trotz fehlender Kabel höher als bei der mechanischen Red.
Satellite Shifter wie bei der Shimano Dura-Ace Di2 können in Form sogenannter Blips überall am Lenker angebracht werden. Die normalen Schalthebel kommen mit ErgoBlade Technologie und sind breiter für bessere Kontrolle.
Die brandneue SRAM eTap AXS ist eine kabellose 12-fach Schaltung mit dem proprietären SRAM Protokoll "AXS", welches eine pfeilschnelle und sichere Kommunikation zwischen Schalthebel und Schaltwerk ermöglicht. Die neue 12er Kassette erhöht die Bandbreite der Übersetzung und sollen gleichzeitig die Schaltvorgänge verbessern. Auch neu ist kleines Ritzel mit nur 10 Zähnen, welches allerdings einen XDR Freilaufkörper erforderlich macht. Die SRAM Red Kassette wurde speziell für die Anforderungen einer elektronischen Schaltung entwickelt und bietet durch ihr einteiliges Design die größtmögliche Gewichtseinsparung.
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Campagnolo ist die älteste noch produzierende Firma, die sich auf Rennrad-Gruppen spezialisiert hat. Seit über 80 Jahren fertigen die Italiener innovative Produkte für die Profis und haben deswegen ein hohes Ansehen im Profi-Sport, auch in romantischer Hinsicht. Campagnolo steht seit jeher für Tradition und leidenschaftliche High-End-Produkte.
Der Hersteller aus Vicenza hat fünf Rennrad-Gruppen im Angebot und steigt bei einem deutlich höheren Preispunkt ein als die Konkurrenz. Deswegen findet man auch in der Regel keine Campagnolo-Schaltungen an günstigeren Einsteiger-Rennrädern. Eine Besonderheit bei den Italienern ist die Ergonomie der Schalthebel: Ein einzelner Hebel hinter dem Bremshebel erlaubt das Runterschalten, während ein kleiner Hebel auf Daumenhöhe hochschaltet. So ist es quasi unmöglich, sich zu verschalten.
Es folgt eine Übersicht der Campagnolo Rennrad-Schaltungen inkl. Beschreibung und Einsatzbereich.
Die Einsteiger-Gruppe von Campagnolo heißt Veloce und ist ungefähr auf einem Level mit der Shimano Tiagra/105 und der SRAM Rival. Also nichts mit Freizeitbikes oder Fitnessbikes – bei Campagnolo steigt man gleich im Performance-Rennrad-Bereich ein. Die Veloce gibt es mit 10-fach Kassette und ist erhältlich mit zwei Zweifach-Kurbeln (Compact und Standard). Die erhältlichen Kurbelradius liegen bei 170, 172,5 und 175mm. Das Power-Shift Feature ermöglicht mit einer Schaltung gleich drei Gänge auf einmal zu schalten. 2017 wurde die Veloce von der Centaur abgelöst.
Centaur ist die neueste Rennradgruppe von Campagnolo und verbessert seinen Vorgänger Veloce mit zahlreichen neuen Features und Details. Ziel war es, eine kostengünstige Einsteiger-Gruppe mit einer Performance zu schaffen, die alles andere als Entry Level ist. Jetzt als 11er Gruppe erhältlich kommt das neue Modell mit einer hohen Übersetzungs-Bandbreite, Kurbeln die zu allen Kettenblättern passen, zwei verschiedene Farben (schwarz und silber) und auf Wunsch auch mit den passenden Laufrädern. Während die Funktionalität sich an der Potenza orientiert, ist die Centaur optisch eher in Chorus und Record Gefilden unterwegs. Vor allem das innovative 4-Arm-Kurbelstern-Design lässt die Gruppe besonders edel erscheinen. Die Zielgruppe des neuen Modells liegt dabei eher bei den Freizeitfahrern und Rennrad-Einsteigern. Kettenblätter gibt es als 50/34 und 52/36, mit den Kassetten-Optionen 11-29T, 11-32T und 12-32T.
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Die erste 11er Gruppe im Campagnolo-Sortiment wurde Ende 2016 durch die Potenza abgelöst.
Die Potenza ist Campagnolos neue Antwort auf die Ultegra von Shimano und SRAMs Force und kommt mit vier Kurbelarmen und einem neuen Design für Umwerfer und Schaltwerk, was das Schalten verbessern soll. Die Funktionalität entspricht den Top-Gruppen Chorus, Record und Super Record, wobei die Potenza aufgrund des günstigeren Materialmixes für etwas weniger zu haben ist. Das neue Design erlaubt eine 11-32er Kassette hinten sowie Compact (50/34T), Mid-Compact (52/36T) und Standard (53/39T) Kurbeln.
Die Chorus ist die Budget-Version der Top-Gruppe Super Record, im Vergleich aber nicht wirklich billig. Die Chorus findet sich dank des hohen Carbonanteils bei Rädern um die 3.500€ und verwendet die selben Kurbeln wie die Potenza. Auch hier werden nur die drei Kurbelradien 165, 170, 172,5 und 175mm angeboten.
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Die Chorus EPS ist die günstige elektrische Schaltung von Campagnolo, wobei EPS für Electronic Power Shift steht. Der präzise Schaltvorgang lässt sich on-the-fly vom Fahrer einstellen, während man durch die Modi-Taste des Systems den Akkustand einsehen, Umwerfer und Schaltwerk justieren sowie die Nullposition einstellen kann.
Mit der Record befinden wir uns auf einem Level mit der Dura-Ace von Shimano. Materialtechnisch wird hier auf Carbon und hochwertiges Alu gesetzt, sodass die Record-Gruppe ultraleicht, präzise und optisch ein Hingucker ist. Mit der neuesten Generation hängt Campagnolo noch einen Gang dran und bringt die 12er Kassette im Rennrad-Bereich auf den Markt. Außerdem gibt es neue Kurbelsätze mit Radien von 165mm, 170mm, 172,5 und 175mm und es stehen verbesserte Kassetten zur Auswahl, mit 11-29 und 11-32.
Die elektronische Version der Record Schaltung lässt sich dank der MyCampy 3.0 App individuell auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Außerdem lassen sich die gesammelten Daten über dein Schaltverhalten auslesen, u.a. Leistung, Geschwindigkeit, Puls und Distanz.
Das Nonplusultra aus der Komponentenschmiede ist seit jeher die Super Record, „the maximum evolutional and technological expression of a mechanical drivetrain for bikes“. Die Unterschiede zur Record sind optisch kaum auszumachen. Die Verwendung von Titan-Elementen sowie Keramiklagern bringen das Gewicht noch weiter nach unten und erhöhen die Effizienz, natürlich auf Kosten eines höheren Preises. Zusammen mit der neuen Record bekam auch die Super Record das 12-speed Update und ist mit den gleichen Kurbel-Optionen und Kassetten unterwegs. Der Hauptunterschied ist immer noch die verbauten Materialien und damit das Gewicht: Die Super Record wiegt in der Felgenbremsen-Version 172 Gramm weniger als die Record.
Die mechanische Ausgereiftheit der Super Record in Verbindung mit maximaler Präzision dank EPS – das ist die Super Record EPS. Wie auch bei der Record EPS gibt es inzwischen die neue 12-speed Schaltung.
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Die im Jahr 2023 neu überarbeitete Shimano Gruppe soll als Hybrid-Gruppe eine Zwischenstellung zwischen MTB und Road einnehmen und richtet sich vor allem an die Gravel Biker. Die GRX bekommt ihre eigene Gruppen-Hierarchie, mit der RX820, die ungefähr der Ultegra entsprechen soll, der RX600 (105) und der günstigen RX400 (Tiagra). Wer sich von unten nach oben arbeitet, erhält bekommt statt 11-fach eine 12-fach Kassette, leichtere Komponenten und erhält auch eine Di2-Option.
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Das Road-Highlight auf der Eurobike 2018: Die Rotor 1x13 ist die erste Schaltung mit einer 13er Kassette und soll mit seiner 1x13 Konfiguration die gleiche Übersetzungsbandbreite haben wie eine traditionelle 53/39 Kurbelgarnitur gepaart mit 11-28T Kassette. Ein weiteres Highlight ist der Antrieb der Schaltgruppe an sich: Die Rotor 1x13 läuft nämlich ausschließlich hydraulisch, und macht deswegen auch Scheibenbremsen mit Flat-Mount erforderlich.
Die italienischen Komponenten-Experten von FSA sind in der Szene vor allem für ihre OEM-Produkte bekannt und haben es sich nicht nehmen lassen, eine eigene elektronische Schaltung auf den Markt zu bringen. Genau wie die SRAM eTap AXS läuft der Schaltvorgang komplett kabellos ab. Für die Übertragung sorgt ein ANT+/Bluettooth Smart Protokoll. FSA bietet aktuell allerdings nur ein 2x11 Set up an.